Kommunikationsstil

Horizontale und vertikale Kommunikation - von Warren Buffets "Lucky Sperm Club" hin zur holistischen New Work

Kommunizieren über Kommunikation

Über Kommunikation wird gefühlt unendlich viel geschrieben und gesprochen. Es scheint ein Fass ohne Boden zu sein. Und in der Tat, Kommunikation ist extrem vielschichtig und komplex. Trotzdem oder gerade deshalb ist es sinnvoll, sich immer und immer wieder mit allen möglichen Aspekten der Kommunikation auseinander zu setzen. Für mich als Coach, Mediator und Trainer ist Kommunikation irgendwie immer Teil des Problems, jedoch gleichzeitig auch das wichtigste Tool zur Lösung eben dieses! Deshalb beschäftige ich mich heute mit einem Aspekt der Kommunikation, der auf den ersten Blick recht simpel erscheint. Da Männer jedoch bekannterweise vom Mars, Frauen hingegen von der Venus kommen und zwischen Menschen offensichtlich nichts wirklich simpel ist, ist diese Betrachtung von Kommunikation aus der horizontalen und vertikalen Perspektive tatsächlich durchaus mal einen Artikel wert!

Also, was hat es denn nun damit auf sich? Erstmal ganz einfach: Im Kontext einer Organisation versteht man unter vertikaler Kommunikation die Verständigung von Führungskräften und Mitarbeitern, quasi eine Kommunikation die sich über alle Hierarchieebenen erstreckt. Unter horizontaler Kommunikation versteht man die Kommunikation innerhalb einer Hierarchieebene. Hierbei könnte man es nun belassen. Wir alle wissen, dass wir mit den direkten Kollegen anders kommunizieren, als mit dem Chef und alle unter euch mit Führungsverantwortung sind sich natürlich im Klaren darüber, dass die Kommunikation eine andere Qualität hat, wenn ihr die Tür hinter euch zu macht und euer Team unter sich ist.

Und was steckt nun dahinter?

Tatsächlich ist horizontale und vertikale Kommunikation mehr als nur Kommandoton, Informationen “cheftauglich” zu machen oder in der Kaffeeküche zu lästern. Es gibt sie nämlich schon viel länger als es Wirtschaftsorganisationen gibt und interessanterweise kommunizieren wir auch in unserer Freizeit recht gerne horizontal oder vertikal. Das zu mindestens behauptet die Soziolinguistin Deborah Tannen von der Georgetown University. Sie stellt fest, dass Menschen sich generell in zwei unterschiedlichen Sprachsystemen bewegen. So gibt es Menschen die generell vertikal kommunizieren. Diese Menschen sind zunächst vor allem an Rang und Revier interessiert und müssen beides auch kommunikativ abstecken, bevor sie in der Lage sind, sich dem eigentlichen Inhalt der Kommunikation zuzuwenden. Ich denke es ist keine große Überraschung, dass Tannen festgestellt hat, dass nicht ausschließlich, aber vor allem Männer vertikal kommunizieren. Das steckt eben in den Genen. Ein gewisser Prozentsatz Höhlenmensch macht uns ja auch in anderen Zusammenhängen unser Leben nicht einfacher und gelernt ist eben gelernt, über Jahrtausende hinweg!

Und wie kommuniziert man auf der Venus?

Im Gegensatz zu den vertikalen Kommunikationstypen gibt es folglich auch die horizontalen Kommunikationstypen. Bei diesen Typen (die laut Tannen übrigens fast alle weiblich sind!) dreht sich Kommunikation in erster Linie darum, soziale Zugehörigkeiten zu manifestieren und Information auszutauschen. Um das Manifestieren einer bestimmten Rangordnung geht es hier, wenn überhaupt höchstens sehr nachrangig.

Und jetzt?

Diese Unterschiedlichkeit in der Kommunikation ist laut Unternehmensberater und Autor Peter Modler mitverantwortlich dafür, dass Frauen trotz Quote und Support noch immer Exotinnen in der Chefetage sind. Klar, zwischen subjektiv empfunden narzisstischen Selbstdarstellen und den modernen Don Juans kann Frau sich schon mal recht verloren vorkommen. Wo will man da sozial andocken?! Nun könnte man meinen, dass die exklusiven Männer-Clubs dann eben gerne unter sich bleiben und gut ist! Allerdings hat sich in der Gedankenwelt der (männlichen) Chefs in den letzten Jahren eine Menge getan. In Unternehmen geht es zunehmend um “Humanvermögen” und die Frage, wie man die Mitarbeiter in eine Position bringt, die es ihnen ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. -Und Frauen haben ein verdammtes Potenzial. Man(n) wäre dumm es nicht zu nutzen! Das Wichtigste hierbei ist, dass alle Mitarbeiter in ihrer Diversität respektiert und akzeptiert werden. Dazu gehört auch und vor allem, sich darüber bewusst zu sein, dass es der absolute Kardinalfehler ist, anzunehmen, dass andere ebenso denken und ticken wie ich selbst. Genau damit beginnt auch Modlers kleine Gebrauchsanweisung für horizontal kommunizierende Frauen im Business. Modler beschreibt fünf Fehler, die Männer im Umgang mit Frauen im Business unterlassen sollten:

  1. Zu glauben, dass mangelndes Interesse an Rang und Prestige ein Zeichen für mangelnde Kompetenz sein könnte, ist ein Fehler. Es gibt Menschen, für die Rangordnung keine Bedeutung hat und die trotzdem grandios gut sind in dem was sie tun.

  2. Witze über Blondinen, Quotenfrauen, Frauen am Steuer und so weiter und so fort sind Musterbeispiele für vertikale Kommunikation. Sich selbst größer machen, in dem man andere kleiner macht… -Ein ganz altes Spiel! Einfach sein lassen! Auch wenn wir Ladies gelegentlich mit lachen! Im Büro fühlt es sich trotzdem im besten Fall doof, im schlechtesten sogar nachhaltig verletzend an. Auf jeden Fall fühlt man sich außen vor, bei dieser Form der (männlichen) Verbrüderung! Soziales andocken schwer bis unmöglich! Man gehört einfach nicht dazu, auch wenn man den ein oder anderen Witz ganz lustig findet.

  3. Unterbrechungen und dazwischenreden: Was im vertikalen System oft zu eher spielerischen Rangtests genutzt wird, fühlt sich für Menschen, die horizontal kommunizieren, häufig verletzend an, als persönliche Herabsetzung, respektlos. Passiert das zu oft, wird die Person, die horizontal kommuniziert, wahrscheinlich komplett verstummen. Schade, wenn ausgerechnet diese Person das Wissen hat, das man gerade am dringlichsten braucht.

  4. Falsche Bescheidenheit nicht auch als solche wahrzunehmen, ist ein weiterer Fehler, der vertikal kommunizierenden Menschen im Umgang mit horizontal kommunizierenden nur zu gerne unterläuft. “Vertikale” sind nämlich ausgesprochen gut darin, ihre Erfolge klar herauszustellen und angemessen zu feiern. Das ist auch völlig in Ordnung so. Allerdings haben die “Horizontalen” gefühlt fast so etwas wie einen angeborenen Demutsreflex, der sie ihre Leistung sofort relativieren lässt: “Das war nicht nur ich, das war das Team”, “Na ja, das hätte man noch besser machen können”, “Ach, das war kein großes Ding”… Liebe Chefs, lasst das nicht so stehen.

  5. Und abschließend kommt noch ein kleiner Tipp aus dem Bereich der Kommunikation, den wir bislang außen vorgelassen: Körpersprache! Ja, man kommuniziert auch mit dem Körper horizontal oder vertikal! Wir alle erinnern uns an Putins unangemessenes Tätscheln der Schulter unserer Bundeskanzlerin. Ein absolute Dominanzgeste. Vielleicht ganz nett gemeint, jedoch unangemessen! Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich will auf eine andere, weit verbreitete Stilblüte vertikaler Körpersprache heraus: Die Herren lassen sich in ihren Bürostühlen nieder und zwar in einer Haltung die Fachleute die “Cowboy-Sattelhaltung” nennen: breitestmögliche Spreizung der Beine und im besten Fall die Hände noch hinter dem Kopf verschränkt. Der sofortige Reflex bei den allermeisten Frauen ist nicht Bewunderung, sondern instinktives Unwohlsein. Bei einer derart offensichtlichen Versammlung dessen, was Warren Buffet mal als den “Lucky Sperm Club” bezeichnet hat, ist jeder Frau sofort klar, dass sie da niemals wird mitmachen können, rein physisch schon nicht! Soziales andocken unmöglich! Mann, Jungs, vielleicht einfach mal die Beine zusammenlassen!

Denn eigentlich muss man Mars und Venus sprechen!

Menschen mit einer hohen sozialen Intelligenz sind, wenn sie es denn wollen, in der Lage sowohl horizontal, als auch vertikal zu kommunizieren, unabhängig ihrer “Muttersprache”. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich von guten Chefs, sollen sie doch dafür sorgen, dass jeder sein volles Potenzial entfalten kann, zum Wohle der Organisation und auch zum eigenen. Und noch eines erwarte ich von echten Führungspersönlichkeiten: sie sollten niemals die Sprache der anderen Seite ignorieren, oder die eigene Sprache als die richtige oder bessere sehen, geschweige denn die andere Sprache als Schwäche einordnen! Dazu muss man sich im ersten Schritt zunächst einmal klar darüber werden, welche Sprache denn die eigene “Muttersprache” ist. Mir ist das gar nicht so leichtgefallen. Im ersten Schritt habe ich mich für einen der wenigen Menschen gehalten, die tatsächlich zweisprachig sind. Über die Jahre hinweg musste ich mir schließlich eingestehen, dass ich eigentlich recht klischeemäßig horizontal kommuniziere, allerdings habe ich mir mit der Zeit viele vertikale Elemente angewöhnt, weil ich wohl irgendwann festgestellt habe, dass man so geschmeidiger und mit weniger gefühlten Zurückweisungen durchs Leben kommt. Eigentlich fast ein bisschen traurig, wenn man bedenkt, dass Teams vor allem durch die Unterschiedlichkeit ihrer Teammitglieder zu wirklichen High Performance Teams werden. Und trotzdem suchen wir alle nach Gleichheit oder passen uns einfach an. Wertfrei durchs Leben zu gehen ist theoretisch so einleuchtend und praktisch so unglaublich schwer.

Genießt euren Sonntag!

Eure Constance

IMG_1268.jpg

Horizontal -Vertikal

Kommunikation ist eben immer Teil des Problems!

Wie man verbindlicher kommunizieren könnte - drei einfache Tipps

Oder vielleicht, wie du verbindlicher kommunizierst?

Während ihr jetzt gegebenenfalls feststellt, dass ich in den ersten beiden Sätzen meines heutigen Artikels die jeweils gleichen Aussagen getroffen habe, die sich aber trotzdem irgendwie total anders anfühlen, dürft ihr euch gerne schon einmal Gedanken darüber machen, woran das liegt. Ich werde in dieser Zeit erstmal mit ein paar grundsätzlichen Ideen zu unserer Art zu kommunizieren, unserem Kommunikationsstil, erläutern.

Wo unterschiedliche Kommunikationsstile herkommen

Der Kommunikationsstil, den jeder von uns entwickelt, ist in vielerlei Hinsicht interessant. Er sagt auf ganz besondere Weise etwas darüber aus, wie wir uns selbst wahrnehmen. Geprägt wird unsere Selbstwahrnehmung und somit auch unser Kommunikationsstil bereits in unserer Kindheit. Irgendwann stellen wir dann unter Umständen fest, dass wir das geworden sind, was die Gesellschaft erwachsen nennt und gegebenenfalls sorgt unser in der Kindheit erworbener Kommunikationsstil an der ein oder anderen Stelle für Irritationen, oder bringt uns einfach nicht immer dahin, wo wir gerne hin möchten. Mir ging das tatsächlich schon oft so. Aber zum Glück ist der Mensch ja, wie schon mehrfach im Rahmen meiner Artikel erwähnt, extrem lernfähig (wenn er denn möchte). Wir können also an uns arbeiten. Ein erster Schritt ist, dich zu hinterfragen, bzw. dich hinsichtlich seines eigenen Kommunikationsstil zu reflektieren. Wer hier etwas tiefer gehen möchte, dem kann ich die acht Kommunikationsstile nach Friedemann Schulz von Thun sehr ans Herz legen. Keine Sorge, jeder Stil hat Vor- und Nachteile, so dass es den idealen Kommunikationsstil nicht gibt und oftmals springen wir auch situationsabhängig und abhängig von unserem Kommunikationspartner in einzelnen Stilen hin und her. Die Kunst ist es jedoch, seinen eigenen Stil und die Situationen, in denen man dazu neigt zu springen, zu kennen und das dann bewusst für sich zu nutzen. Also nur Mut, lerne über dich und werde dadurch achtsamer, selbstbewusster und erfolgreicher.

Um sich mit Kommunikationsstilen in Gänze auseinander zu setzen, reicht ein kleiner Artikel nicht aus, zumal das, was wir als Kommunikation bezeichnen, deutlich mehr ist, als das gesprochene Wort. Neben der rein verbalen Kommunikation spielen auch Paralinguistik (also Intonation, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit) und unsere Körpersprache einen eklatante Rolle. Die Rolle der Körpersprache ist hierbei so groß und wichtig, dass ich ihr sicher zeitnah einen eigenen Artikel widmen werde. Hier und heute werde ich mich mit dem Thema Verbindlichkeit in der rein verbalen Kommunikation beschäftigen.

Mehr Verbindlichkeit, weil es erfolgreich(er) macht

Ich nehme diesen Wunsch nach mehr Verbindlichkeit und Klarheit sowohl an mir selbst, als auch an Teilnehmern in Schulungen und Workshops immer wieder wahr. Warum ist das so? In unserer Kultur spielen Verbindlichkeit und Klarheit eine große Rolle, dementsprechend möchten wir auch gerne klar und deutlich kommunizieren. Das sieht in England schon wieder etwas anders aus. Hier windet man sich auch in der Geschäftswelt oft um klare Worte, verklausuliert lieber, aus Angst, dem anderen vor den Kopf zu stoßen. Der Deutsche an sich wird aufgrund seiner Klarheit in England oft als unhöflich wahrgenommen. Ihr seht, auch ein verbindlicher Kommunikationsstil ist per se nicht unbedingt gut, während der unverbindliche Kommunikationsstil schlecht ist. Es ist wie immer im Leben situationsabhängig und wir alle sind gut beraten, jede Form der Wertung hier rauszulassen. Der Grund, weshalb ich für mich entschieden habe, verbindlicher zu kommunizieren, ist, dass mich Verbindlichkeit tatsächlich häufiger schneller und mit weniger Energieaufwand ans Ziel bringt. Wer ebenfalls der Meinung ist, dass ihm etwas mehr Verbindlichkeit und Klarheit in der ein oder anderen Situation weiter bringt, für den habe ich heut drei kleine, einfach Tipps, die einen erste Schritt in diese Richtung darstellen.

  1. Mit meinem ersten Tipp fange ich mal bei meiner Überschrift an: Wer verbindlich kommunizieren möchte, ist gut beraten, das Wörtchen “man” zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Warum das so ist? “Man” ist eine indirekte Ansprache. Ich meide so, die betroffenen Personen direkt zu benennen, entweder weil diese nicht wichtig sind, oder weil ich es so vermeiden kann, einen “Schuldigen” zu benennen. Manchmal benutze ich “man” auch an Stelle von “ich”. Warum ich mich an dieser Stelle nicht als wichtig genug empfinde, um mich selbst klar zu benennen, dabei kann der Hamburger Psychologe Friedemann Schulz von Thun weiterhelfen. Alles in allem schiebt “man” Verantwortung ab. Ich distanziere mich von dem, was ich gesagt habe und das schlimmste ist, weder Sender noch Empfänger fühlen sich dadurch wirklich angesprochen. Ich fasse zusammen: “man durch “ich” oder “du” ersetzen und schauen, was passiert!

  2. Wir bleiben bei meiner Überschrift und stellen fest, der zweite Tipp für mehr Verbindlichkeit muss folgendermaßen lauten: Tod dem Konjunktiv! Der Konjunktiv ist das Gegenteil von verbindlich, um nicht zu sagen, er ist Unverbindlichkeit pur! Habt ihr auch schon einmal auf eine Einladung, z.B. zum Abendessen, eine solche Antwort bekommen, oder gegeben: “Ich würde sehr gerne vorbeikommen!” Klar, kommst du nun, oder nicht? Was im Privatleben einfach nur unverbindlich wirkt, wirkt im Berufsleben oft unsicher, irgendwie sogar unterwürfig: “Könnten Sie mir bitte eventuell einige Informationen zum Thema XY zukommen lassen?” Man kann auch höflich sein, ohne den Konjunktiv überzustrapazieren. Ein guter Weg, das zu üben, ist im ersten Schritt jede Art der schriftliche Kommunikation dafür zu nutzen. Ich schlage vor, jede Mail einfach nochmal durchzulesen, eh sie abgeschickt wird, und Worte wie “dürfte”, “würde”, “könnte”, “sollte” zu streichen und durch verbindlichere Formulierungen zu ersetzen: “Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial zum Thema XY zu.” Es gibt übrigens eine Studie zur Antwortwahrscheinlichkeit bei Schlussformulierungen von Mails. Gewonnen hat “Danke im Voraus” mit 67,7% Antwortrate! Nachzulesen im Business Insider.

  3. Leider ist es mir nicht gelungen meinen dritten Tipp für mehr Verbindlichkeit ebenfalls in meiner Überschrift unterzubringen. Aber wir kennen das alle und wir tun es auch alle: “Wie findest du diese Herangehensweise?” -“Gar nicht mal so schlecht!” Wir haben diese Antwort alle schon gegeben, ganz sicher. Die große Frage ist aber, ob nicht schlecht denn dann auch gut ist. Und wenn es gut ist, warum wir dann nicht auch einfach sagen können, dass etwas gut ist, klar und deutlich. Wenn der höflich-unverbindliche Engländer übrigens etwas “Not bad!” findet, meint er -by the way- meistens, dass es schlecht ist. Vorsicht: interkulturelle Falle! Aber zurück zu uns selbst. Diese Verneinung des Gegenteils nennt man in der Rhetorik Litotes. Hierbei handelt es sich um ein Stilmittel, um seine eigene Aussage bewusst abzuschwächen und sich zu distanzieren. Das wollen wir doch nicht, weder beruflich, noch privat, oder?

Und jetzt?

Ich fasse also mal zusammen: Kein “man”, keinen Konjunktiv und diese Litotes unbedingt sein lassen. Nur am Rande erwähnt, kann die Kenntnis über Litotes einen selbst in diversen Gesprächsrunden sehr klug wirken lassen! Aber zurück zur Verbindlichkeit: diese drei Maßnahmen wirken ja nicht wirklich komplex. Trotzdem werdet ihr bei der Umsetzung feststellen, dass wir uns so sehr an “man”, den Konjunktiv und dieses “nicht schlecht” gewöhnt haben, dass wir alle drei Formulierung auch weiterhin wahrscheinlich automatisiert benutzen werden. Den ersten Schritt habt ihr gemacht, wenn euch das an euch selbst auffällt. Im zweiten Schritt werden euch dann die Situationen auffallen, in denen ihr es schafft, bewusst den neuen, verbindlicheren Weg zu gehen. Und ich verspreche euch, das wird auch etwas mit euch selbst und eurer inneren Haltung machen. Wie anfangs beschrieben, hängen das gesprochene Wort, die Paralinguistik und unsere Körpersprache ganz eng zusammen und alles gemeinsam ist ein Spiegel unserer Selbstwahrnehmung. Mit dem Mut zu mehr Verbindlichkeit in der (verbalen) Kommunikation werdet ihr euch auch direkt als verbindlicher, verantwortungsbewusster, klarer und mutiger wahrnehmen und das wird Einfluss auf euer Auftreten haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich das gut anfühlt. Beobachtet euch dahingehen ruhig mal selbst. Total spannend mitzubekommen, wie “Mensch sein” so funktioniert.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren, so ihr Lust dazu habt. Ich mache mir mal Gedanken darüber, in welcher Form ich hoffentlich schon nächste Woche mit dem Thema Körpersprache weitermache, falls mir nicht mal wieder der aktuelle Wahnsinn dieser Welt dazwischen funkt.

Eure Constance

PS: Beim Korrekturlesen fünf Mal “man” ausgetauscht und zwei unnötige Konjunktiv gefunden! Gar nicht mal so schlecht!

IMG_3137.jpg

Verbindlich und klar

Kommunikation so eindeutig wie ein Handschlag