Glück

Die Suche nach Ostereiern, Glück und dem Sinn

Frohe Ostern

Und? Schon Eier gesucht und erfolgreich gewesen?

Ich genieße mein langes Osterwochenende gerade in vollen Zügen mit Mann, Hund, Freunden und Familie. Ich habe in diesem Jahr sage und schreibe 36 Osternester gebastelt und gerade kommt mir nichts in meinem Leben sinnvoller vor als die Osterparty mit meinen Freunden gestern, die leuchtenden Augen ihrer Kids als ich ihnen zum Abschied ihre Osternester in die kleinen Hände gedrückt habe und der Ausblick darauf morgen das Haus voll mit Familie zu haben, gemeinsam Burger zu essen und den Tag vorbeiziehen zu lassen. Das ist Sinn, das hat Sinn und das macht mich sehr, sehr glücklich!

Aus diesem tiefen Gefühl von Glück und Sinnhaftigkeit ist die Idee zu diesem Artikel geboren. Warum nicht über den Sinn schreiben? - Zumal mich dieses Thema auch durch meine gesamte letzte Arbeitswoche begleitet hat.

Purpose! Purpose! Überall Purpose

Schon meine kurze Arbeitswoche vor Ostern hat wie gesagt mit dem Thema Sinn oder Purpose wie wir es Neuhochdeutsch im Business-Kontext nennen, begonnen. Ich wurde für die Master-Arbeit einer jungen Studentin, die im Dezember meinen Workshop an der Uni in Maastricht besucht hat, interviewt. Jana setzt sich in ihrer Arbeit mit der Bedeutung von Purpose im Rahmen von Business Coachings auseinander. Spannendes Thema. Ich bin schon jetzt auf ihre Ergebnisse gespannt.

Das Interview mit Jana hat mich dazu angeregt, mir die ganze Woche Gedanken zum Thema Purpose zu machen, die ich heute, an Ostern, mit euch teilen möchte. Zwar erscheint die Suche nach Ostereiern erfolgsversprechender oder wenigstens einfacher, als die nach dem Sinn. Man kann aber durchaus mal darüber nachdenken welche Bedeutung Sinn in unserem (Arbeits-) Leben hat.

Welche Rolle spielt Sinnhaftigkeit oder Purpose denn nun in meinen Business Coachings?

“Eine ausgesprochen große”, war meine spontane Antwort. Die Frage nach dem Wofür scheint dieser Tage allgegenwärtig. Es gibt Coaches, die sich sogar auf das Thema Purpose spezialisiert haben und viele Unternehmen betreiben einen immensen Aufwand nicht nur ihren Mitarbeitenden, sondern sogar sich selbst einen oft medienwirksamen, strahlend schönen Purpose zu geben.

Was ich als Coach regelmäßig erlebe, ist dass ich mit Menschen arbeite, die glauben ihren Purpose oder ihr Wofür gefunden zu haben und trotzdem mit diesem Purpose hadern, weil sie häufig vor allem gesellschaftliche Erwartungen erfüllen oder sich die Erwartungshaltung von Eltern, Freunden, Partnern zu eigen gemacht haben und nun glauben das sei ihr Purpose. Sie haben sich das Wofür, das ihnen übergestülpt wurde zu eigen gemacht. Parallel entwickeln sie getrieben von Heerscharen von Coaches wie mir auch noch ihren Purpose im Business-Kontext, der natürlich in den großen und fast schon spirituellen Purpose des jeweiligen Unternehmens passen muss. So beginnen sie ganz überfüllt von Sinnhaftigkeit sich daran abzuarbeiten…

In dieser Gemengelage ist die große Herausforderung für mich als Coach diesen Menschen, die sich selbst, ihr ganzheitliches Ich, mit ihrer Rolle im beruflichen Kontext verwechseln und sich Tag ein Tag aus bemühen in ein vorgegebenes Bild zu passen, dabei zu begleiten ihren wirklichen, eigenen, intrinsischen und unbeeinflussten Purpose zu finden. Hierbei führt uns die Reise häufig tief in Werte- und Glaubenssysteme und am Ende dieser Reise steht fast immer die Erkenntnis, dass der wahre Sinn des Lebens eine Dimension hat, die weit über unsere berufliche Tätigkeit hinaus geht.

Nicht falsch verstehen! Es ist durchaus hilfreich, dass unser Job uns in einer gewissen Weise erfüllt. Wir verbringen so viel Zeit damit zu arbeiten, dass es Sinn macht, sich in dieser Zeit mit Dingen zu beschäftigen, die als positiv empfunden werden, oder uns die Möglichkeit geben uns kreativ zu entfalten. Jedoch arbeiten die allermeisten von uns in erster Linie um die eigene Existenz zu sichern. Selbst ich, die ich meine Arbeit sehr liebe, würde sofort kürzertreten, hätte ich die finanziellen Mittel, um mehr Zeit mit meinem Mann, meiner Familie, meinen Freunden zu verbringen, um länger und öfter mit dem Hund spazieren gehen zu können, um häufiger zu reisen und mehr Zeit für meine Hobbies zu haben. Würde ich meinen “Purpose” primär über meine berufliche Tätigkeit definieren, würde ich mich wahrscheinlich in Teilen selbst belügen, da ein ganz elementarer Teil keine ausreichende Würdigung erfährt.

Ja, Purpose spielt im Business Coaching eine große und wichtige Rolle. -Manchmal eben auch um diesem Purpose im Business-Kontext zu entschärfen und den Fokus auf das große Ganze zu legen: Ich lebe nicht um zu arbeiten, ich arbeite um zu leben. Ich habe das große Glück eine Arbeit gefunden zu haben, die mir unendlich viel Spaß macht, aber meine Basis und das was mir wirklich wichtig ist und was mir die substanzielle Kraft gibt, in meinem Job Höchstleistung zu erbringen ist nicht der Purpose des Unternehmens für das ich arbeite und den ich durchaus mag. Vielmehr ist es die Liebe, Geborgenheit und das Gefühl der Zugehörigkeit in meinem Privatleben, es ist die Möglichkeit meine Neugier aufs Leben durch Reisen und Lernen zu stillen, die Möglichkeit gutes Essen und guten Wein genießen zu dürfen, zu tanzen und zu lachen. -Kurzum die Fähigkeit das Maximum an glücklichen und unbeschwerten Momenten aus meiner Verweildauer auf dieser Welt herauszuholen. An dieser Stelle muss ich an meinen Vater denken. Er ist schon lange Tod, fast 20 Jahre. Er starb als ich noch eine recht junge Stewardess war. Damals, als ich mich entschied Flugbegleiterin zu werden, war mein alter Herr zu tiefst erschüttert. Für ihn war es eine unangemessenen Verschwendung meiner intellektuellen und kognitiven Ressourcen. Als er von seiner Krankheit schon sehr gezeichnet war, saßen wir auf dem Krankenhausflur. Er hat ein Erdbeereis gegessen. Es war ein schöner Herbsttag und wir haben über den Sinn des Lebens philosophiert. In diesem Gespräch hat er sich mit meiner damaligen beruflichen Tätigkeit ausgesöhnt. Er hat mein Wofür verstanden. Er hat verstanden, dass ich von einer unglaublichen Neugier auf die Welt und die Menschen in dieser Welt getrieben war und keine andere Möglichkeit sah, diese Neugier zu stillen. Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn er heute sehen könnte was aus dieser Neugier und aus mir geworden ist. Heute habe ich durch meine Arbeit als Coach eine andere Möglichkeit erschlossen, diese Neugier zu stillen. Ich denke es wäre OK für ihn!

Vielleicht ist der Sinn des Lebens zu leben… zu liebe und zu lachen…

Was mir einfach nicht gelingen will, ist das Thema Purpose isoliert von unserer eigenen Vergänglichkeit zu betrachten. Nicht nur weil sich der Todestag meiner Mama am letzten Donnerstag einmal mehr gejährt hat, bin ich mir der Tatsache bewusst, dass ich nicht ewig Zeit habe meinem Sinn oder meinem Purpose hinterher zu jagen. Und was, wenn ich sterbe, bevor ich mein großes Lebensziel erreicht habe? Würde mein Leben dann sinnlos gewesen sein? Eine schreckliche Vorstellung! Die Jagd nach dem großen Sinn und dem großen Glück kann ganz schön frustrierend werden. Es gibt sogar Studien die belegen, dass diejenigen, die am akribischsten nach Glück und Bedeutsamkeit suchen am unglücklichsten sind. So gesehen sollte man vorsichtig sein, wie groß oder unerreichbar man seinen Purpose schneidet. Denn besonders glücklich sind laut aktuellen Glücksstudien diejenigen, die nicht primär nach dem großen Glück, sondern nach der allgemeinen Zufriedenheit streben. Vielleicht sollte man das mit dem Sinn ähnlich halten.

Und zum Glück gibt es Viktor Frankl

Irgendwie führt mich all diese Sinnsuche immer wieder zum großen Viktor Frankl, diesem außergewöhnlichen Psychiater und Mensch, der als Vater der sogenannten Logotherapie (vom griechischen Lógos, zu Deutsch “Sinn” kommend), also der Therapie durch Sinn oder Sinnhaftigkeit gilt. Er ist sozusagen der Urvater der Bewegung die inzwischen selbst Unternehmen mit Sinnhaftigkeit übergießt. Er hatte die Fähigkeit Sinn selbst im Leid zu finden.

Frankl selbst hat den Holocaust überlebt und verzaubert mich bis heute mit seinem wohl berühmtesten Zitat: “Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In dieser Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.” Er war nie ein Gefangener. In seiner eigenen Logik, in seiner Sinnhaftigkeit war er zu jeder Zeit frei, da er jederzeit die Freiheit hatte, zu entscheiden wie er den Raum zwischen Reiz und Reaktion nutzt. So hat Frankl selbst dem Unaussprechlichsten seinen Sinn gegeben, da Sinn für ihn eng mit Selbstwirksamkeit verknüpft ist, die er sich niemals hat nehmen lassen.

Vielleicht liegt der große Sinn des Lebens darin, sich einfach nicht jagen zu lassen. -Weder von gesellschaftlichen Erwartungen oder den Vorstellungen Dritter, noch von dem Druck allem einen größeren Sinn geben zu müssen. Der Sinn ist stattdessen selbstwirksam zu gestalten. -Vor allem mit Blick darauf, dass wir den Faktoren im Außen nicht die Macht überlassen unsere Reaktionen zu bestimmen. Wir geben allem Sinn, wenn wir uns bewusst sind, dass wir die Freiheit haben, Verantwortung für unser Tun zu übernehmen.

Die meisten von uns dürfen über Ostern wahrscheinlich ein besonders langes Wochenende genießen und vielleicht wäre es ja ausgesprochen sinnvoll, diese Zeit bewusst, selbstwirksam zu erleben und zu gestalten, zu lachen, dankbar zu sein für die Menschen die wir lieben und die uns vielleicht sogar zurück lieben. Gibt es wirklich etwas, das größer ist, als diese kurzen, flüchtigen Momente, das Lachen und das warme Gefühl der Gemeinschaft? Ich arbeite gerne hart und leiste meinen gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Beitrag um in Frieden und relativem Wohlstand auch weitere besondere Tage mit meiner Familie und meinen Freunden genießen zu können. -Purpose hin, Purpose her…

Vielleicht ist es mit dem Sinn des Lebens ja ähnlich wie mit dem Sinn des Universums. Douglas Adams hatte dazu in “Per Anhalter durch die Galaxis” eine ausgesprochen einleuchtende Theorie, die besagt, dass, “wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. -Es gibt eine andere Theorie nach der das schon passiert ist.”

Zu eine gewissen Teil ist mein Sinn wahrscheinlich die stetige Suche nach dem Sinn. Das hält mich neugierig, offen und in Bewegung. -Ganz ohne Druck, quasi per Anhalter durch mein Leben. Allerdings muss in diesem Zusammenhang die Frage erlaubt sein, ob nicht gefundene oder übersehene Sinne mit der Zeit ebenso zu stinken anfangen, wie die nicht gefundenen oder übersehenen Ostereier?

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg bei eurer Suche nach den bunten Eiern, dem Sinn und dem Glück. Habt ein zauberhaft sinnvolles restliches Osterwochenende!

Eure Constance

Sind wir die, die unendlich viel wissen und nichts mehr verstehen?

Die Suche nach Bedeutsamkeit

Nach meinem Workshop an der Uni in Maastricht Anfang Dezember schrieb mich eine der Studentinnen an. Sie untersucht im Rahmen ihrer Masterarbeit den Zusammenhang zwischen dem Konzept der “Job Meaningfulness”, also welche tiefere Bedeutung oder welchem Sinn wir unserem täglichen Tun geben, und Business Coaching. -Oder kurz gesagt welche Rolle Meaningfulness im Business Coaching spielt. In einem ersten Austausch zum Thema habe ich Jana spontan geantwortet, dass für mich als Coach die wichtigste aller Fragen, im Business wie auch privat, “Wofür?” ist. In einer zunehmend komplexen und immer dynamischeren Welt läuft der Mensch immer deutlicher Gefahr, die Richtung zu verlieren. Dieser Verlust an Richtung hat unterschiedliche Auswirkungen. Ich weiß, dass Burnout ein sehr vielschichtiges Krankheitsbild darstellt. Aber ich persönlich glaube nicht, dass Menschen primär ausbrennen, weil sie zu viel arbeiten, sondern weil sie nicht verstehen, wofür das alles gut sein soll. Wenn ich das Hamsterrad am Laufen halte, um das Hamsterrad am Laufen zu halten, kann das definitiv zu Frust, Demotivation und depressiven Verstimmungen führen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich das Thema “Social Change in Human Factors” für einen Workshop in der Luftfahrt beleuchtet habe. Damals, in den achtziger Jahren, war, so glaube ich mich zu erinnern, Volvo das erste “Fließbandunternehmen”, das verstanden hat, dass Mitarbeitende bessere Leistungen erbringen, weniger krank und zufriedener sind, wenn sie den Sinn und Zweck ihrer Arbeit im Kontext des großen Ganzen verstehen und nicht einfach tagein, tagaus die gleiche Schraube ins gleiche Loch drehen um die Schraube ins Loch zu drehen. Der Mensch hat ein intrinsisches Bedürfnis nach Bedeutsamkeit und Sinn. -Und kann auch nur so Höchstleistungen erbringen. Die Straße zum Erfolg ist somit also mit magischer Bedeutsamkeit gepflastert.

Auch im Rahmen von Entscheidungsfindungsprozessen spielt das Wofür, bzw. das Ziel oder die Bedeutung hinter der Entscheidung eine wichtige Rolle. Leider fehlt es uns im Alltag scheinbar immer wieder an Zeit, uns die Wofür-Frage zu stellen. Als Coach im Business-Kontext biete ich meinen Kunden, Einzelkunden, wie auch Teams oder ganzen Organisationsstrukturen, den Raum, sich dahingehend zu reflektieren. Mein “Wofür” als Coach sehe ich vor allem auch darin, Menschen dabei zu unterstützen, in einer unübersichtlichen Welt, die im Außen immer weniger Orientierung bietet, ihre Orientierung im Innen zu finden, ihren inneren Kompass, der dem eigenen Tun im Einklang mit individuellen Werten und Glaubenssätzen Sinn oder Bedeutung gibt. Denn machen wir uns nichts vor: Am Ende möchte niemand von uns ganz und gar bedeutungslos sein. So kann es die Bedeutung sein, die unseren Entscheidungen in einer mehrdeutigen und unübersichtlichen Welt die nötige Richtung gibt.

Ich bin sehr gespannt auf mein offizielles Interview im Rahmen von Janas Forschung und natürlich auf ihre Ergebnisse.

“… randvoll mit Wissen aber mager an Erkenntnis.”

So ging ich also in die Weihnachtszeit. Das Thema “Bedeutung” hat mich aber nicht mehr losgelassen. Warum, oder WOFÜR braucht es Armadas von Coaches, die Menschen dabei unterstützen ihre Richtung zu finden? Offensichtlich haben sich meine werten Kolleginnen und Kollegen ähnliche Gedanken gemacht. Vielleicht sind diese Gedanken Teil des Zeitgeistes… Bei LinkedIn bin ich über ein Zitat von Roger Willemsen gestolpert, das mit folgenden Worten endete: “Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Information, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erkenntnis.” Oder wie Oscar Wilde es viele Jahre zuvor ausdrückte: “We read too much to be wise.” Und auch damit stand der von mir so verehrte Wilde nur in der Tradition einer Erkenntnis, die noch viel älter war. “Sapere Aude!” -”Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen,” rief Immanuel Kant der Menschheit bereits 1784 zu. Aber was ist, wenn wir glauben, keine Zeit mehr zu haben, um zu denken. Unser Verstand ist langsam und träge. Das hat schon Daniel Kahneman ausführlich beschrieben.

In einer zunehmend digitalen Welt, in der Informationen in einer ungefilterten Flut überall und stets verfügbar sind, sind wir alle dazu verführt zu konsumieren, was das Zeug hält. Nehmen wir uns die Zeit, alles das in einen Kontext zu setzen, darüber zu reflektieren, uns bewusst zu werden, was das alles denn nun wirklich für uns bedeutet? -Wofür das alles hilfreich oder hinderlich ist? Ich kann nur für mich sprechen, aber mir fällt es durchaus schwer, mir dieses Zeit zu nehmen, weil ich immer wieder behaupte, dass ich sie nicht habe.

Die Stilblüten dieses Verhaltens nehmen wir meiner Meinung nach inzwischen selbst in höchsten politischen Diskussionen wahr. Vor ein paar Tagen sagt der Präsident des Verfassungsschutzes in einem Bericht der guten alten Tagesschau (ich bin super “old school” was meinen eigenen Medienkonsum betrifft!), dass er unsere Demokratie in Gefahr sieht! “Hoppala,” dachte ich mir. Die schweigende Masse müsse sich erheben. Und wahrscheinlich hat der damit irgendwie recht. Aber nun stelle ich mir vor, dass auch noch die schweigende Masse auf allen Kanälen ihre Meinung kundtut. Das entschleunigt in keinster Weise. Vielleicht trägt genau das sogar zu einer weiteren Eskalation bei.

Informationsflut bis zum Ende der menschlichen Freiheit?

Wie sollen wir als Gesellschaft nun umgehen mit diesem Überangebot an ungefilterter Information in einer Welt, die sich immer schneller zu verändern scheint? Die Diskussionen über die Kontrolle sozialer Medien oder über den Umgang mit künstlicher Intelligenz sind allgegenwärtig und ich merke, dass ich absolut zwiegespalten bin. Meine Freiheit (auch in Hinblick auf die Wahl meiner Informationskanäle) ist einer meiner höchsten Werte und bei dem Wort Medienkontrolle oder Zensur dreht sich mir der Magen um. Gleichzeitig denke ich an Kant: Für ein friedliches und erfolgreiches gesellschaftliches Miteinander braucht es vor allem auch Weisheit. Nun ist es so, dass wir ganz so wie Oscar Wilde es beschrieben hat vielleicht wirklich zu viel lesen, hören, sehen um wirklich weise zu sein. Was uns fehlt ist die Zeit selbst zu denken, zu hinterfragen, die Ziele hinter den Zielen zu erkennen, weil die omnipräsenten Fragen “wie?”, “wann?” und “warum?” sind. Verloren geht das Wofür. Wäre es hilfreich, mediale Kommunikation stärker zu regulieren? - Um Masse und Komplexität zu reduzieren, damit sich wieder mehr Menschen die Frage nach dem Wofür stellen können? Keine Ahnung…

Zurück zum Business Coaching

Wie um alles in der Welt komme ich von der Frage nach der Bedeutsamkeit im Business Coaching auf das Ende der Demokratie? Inzwischen überrascht es mich nicht mehr, wenn meine Themen aus dem Business Coaching mich dahintreiben, die großen gesellschaftlichen Fragen zu beantworten. Denn am Ende ist auch Business oder Job eingebettet in etwas viel Größeres, das wir Zeitgeist oder Kultur nennen. Und wie immer lässt sich dieser Zeitgeist im Nachhinein immer leichter beschreiben. Die allgegenwärtig Informationsflut, die gefühlte Demokratisierung von Information, die inzwischen für jeden in Echtzeit verfügbar ist, zeichnet unsere Zeit aus meiner Sicht besonders aus. Chats und Mail fliegen hin und her und ermöglichen uns, dass alles viel, viel schneller passiert. Diese Dynamik wächst stetig an. Durch diese unfassbare Dynamik verändern sich die Dinge immer schneller. Getrieben durch Globalisierung hängt plötzlich alles mit allem zusammen und eine Veränderung in Wuhan legt mein Leben in einem Dorf bei Frankfurt gefühlt in Nullkommanix lahm…

Eingebettet in diesen Zeitgeist macht unser Business-Umfeld es uns nicht leicht, den Überblick zu bewahren, zumal schnelle Reaktionen überlebenswichtig sind. Entscheidungen müssen getroffen und umgesetzt werden, wieder und wieder und schneller als die Konkurrenz. Menschen suchen fast verzweifelt nach einem Wegweiser im Außen. Doch auch diese Wegweiser im Außen verändern sich schneller als wir sie finden können. Aus diesem Grund wird unser innerer Wegweiser zur gefühlt wichtigsten Konstante in unserem Leben, um die Richtung zu halten. Nennt es Purpose, Meaningfulness, Wofür… Die aus meiner Sicht wichtigste Fähigkeit, die wir Menschen benötigen um in dieser dynamischen, komplexen, mehrdeutigen und unübersichtlichen Welt, die wir nun wohl VUKA nennen, ist die, unseren eigenen Kurs zu halten. Ja, Organisationen geben ihr Bestes, mit Hilfe von Strategien, KPIs oder Purposes Bedeutung und Richtung zu geben. Aus meiner Sicht braucht es jedoch vor allem die eigene innere Richtung, die Bedeutung oder den Sinn, auf den ich mein Tun ausrichte, um mit Klarheit entschlossen durch dieses Chaos zu schreiten. Ich als Business Coach bin der Rahmen, den es braucht um aus der täglichen Raserei auszusteigen, innerzuhalten und das Wofür zu klären. Ist die Bedeutung, das Ziel hinter dem Ziel, geklärt, passiert der Rest häufig von allein.

Liebe Jana, liebe Lesende, natürlich geht es im Leben und im Business immer auch um Erfolg. Dieser Erfolg ist aus meiner Sicht jedoch eng verwoben mit dem Wofür, mit dem höheren Ziel (eines Individuums, eines Unternehmens, einer Gesellschaft). Somit ist der Weg zum Erfolg aus meiner Sicht mit der magischen Erkenntnis der Bedeutsamkeit gepflastert. Deshalb möchte ich euch zum Abschluss Willemsens vollständiges Zitat nicht vorenthalten: “ Wir hatten unserem Verschwinden nichts entgegenzusetzen, rieben uns auf im engen Horizont einer Arbeit, die ein Unternehmen stärker, erfolgreicher, effektiver machen sollte, aber nicht Lebensfragen beantwortete, die das Überleben sichern helfen würden. Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Information, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erkenntnis.”

Wachstum um des Wachstums Willen nennt man in der Medizin Krebs. Rennen um des Rennen Willens, schneller-höher-weiter hin zu einem Ziel, das keiner jemals definiert hat, ist vielleicht das Krebsgeschwür unseres Zeitgeistes.

Habt einen Sonntag voller Sinn und Bedeutung!

Eure Constance

Lasst es magisch werden…

Der Weg zum Erfolg ist gepflastert mit der magischen Erkenntnis der Bedeutsamkeit unseres Tuns.

Brauchen Investmentbanker eine Super-Nanny? Und war das ein Jahr zum vergessen, oder doch zum bewahren? Fragen zum Jahreswechsel...

Happy New Year

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gekommen. Wahrscheinlich war es bei euch auch etwas ruhiger als in den vergangenen Jahren. Ein Teil von mir fand das wirklich blöd, ein anderer Teil fragt sich noch immer, warum ich jahrelang um diese eine Nacht so einen Aufwand betrieben habe. Geht offensichtlich auch ohne, oder? Auf diese Frage werde ich sicher später nochmal zu sprechen kommen. Denn nachdem wir alle inzwischen mehr oder weniger feierlich die Tür zum neuen Jahr geöffnet haben und jetzt mehr oder weniger positiv in die Zukunft schauen, möchte ich zunächst noch einmal ganz vorsichtig zurückschauen.

Und Hauptsache die Börse hat Grund zum feiern

Ich bin gespannt wie die Geschichtsschreibung dieses 2020 eines Tages bewerten wird. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass es hervorstehen wird. Ich bin mir auch recht sicher, dass dieses Jahr eines der global gesehen schwierigsten der Nachkriegsgeschichte gewesen sein wird (also nur falls 2021 nicht noch katastrophaler wird!). Was uns weltweit geeint hat, waren exakt die gleichen Sorgen um unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Liebsten und um unsere jeweiligen Gesundheitssysteme. Wir alle waren wahrscheinlich etwas einsamer und haben unterschiedlich stark unter der Isolation, bedingt durch die Lockdowns, gelitten. Hinzu kamen die in diesem Jahr sehr greifbar gewordenen wirtschaftlichen Ängste. Ich habe an mir selbst zum einen meine ganz individuellen wirtschaftlichen Sorgen beobachtet. Zusätzlich dazu habe ich mich immer wieder dabei ertappt, mich zu fragen, wie es um die wirtschaftliche Gesamtsituation bestellt ist. Ganze Wirtschaftszweige wurden lahmgelegt, überall Umsatzeinbrüche, kein Toilettenpapier mehr, Mehl und Nudeln werden ebenfalls knapp und dann auch noch Kurzarbeit und Konjunkturpakete, dass es kracht und raucht! Jahrelang wurde von der absolut existenziellen Notwendigkeit der schwarzen Null gesprochen und plötzlich druckt der Staat das Geld als würde es kein Morgen mehr geben. Glaubt mir, ich habe mir mehr als einmal Gedanken darüber gemacht, was denn wäre, wenn das System einfach kollabieren würde… Und dann kam der 28. Dezember und ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Denn was macht die Börse in Anbetracht all dieser kleinen und großen Katastrophen? -Ganz klar: unser DAX klettert auf ein absolutes Allzeithoch. Macht ja auch Sinn! WTF? Ich als volkswirtschaftlicher Laie verstehe ehrlich gesagt die Welt nicht mehr! Schon Anfang April habe ich mich an dieser Stelle gefragt, wann der DAX denn endlich oben angekommen sei und was dann sein würde (hier der Link zum Blog). Die Fragezeichen in meinem Kopf wurden seitdem nur noch größer. So viele Menschen um mich herum versuchen zwar vorsichtig optimistisch zu sein, sind jedoch vor allem voller individueller Sorgen und Ängste und gleichzeitig feiern die Börsianer und Investmentbanker die Party des Jahrtausends! -Vielleicht auch ein bisschen, weil sie sich freuen, endlich mal nicht schuld an einer Wirtschaftskrise zu sein… Ich bin sicher kein verträumter Sozialromantiker, allerdings bin ich an dieser Stelle raus und will auch keine komischen Erklärungsversuche mehr lesen. Antoine de Saint-Exupéry hat es ganz gut auf den Punkt gebracht:

Eine auf dem Profit beruhende Industrie ist bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für den Menschen zu produzieren.
— Antoine de Saint-Exupéry

Was wirklich wichtig ist

Genau deshalb sollte Silvester keine Nacht wie jede andere sein. Wir brauchen diese besonderen Momente, in denen wir innehalten und uns bewusst fragen, wo wir herkommen, wo wir hinmöchten und wie wir uns fortbewegen. Es sollte nicht darum gehen, immer mehr Menschen zum Kaugummikonsum zu bewegen, sondern vielmehr darum, sich zu fragen, wie ein Kaugummi für die Menschen am besten sein kann. Oder anders gesagt, wir sollten langsam aber sicher an den Punkt kommen, den Menschen und nicht irgendwelche abstrakten Zahlen oder Indizes in das Zentrum unseres Denkens und Handelns stellen. Das bringt mich schließlich dahin, warum ich persönlich dieses katastrophale Jahr 2020 gesellschaftlich betrachtet nicht ganz verloren geben würde. Nachdem mein persönlicher Ärger über diesen Börsen-Wahnsinn verraucht war, habe ich den wertfreien Blick zurück auf dieses Jahr gewagt und festgestellt, dass sich gesellschaftlich betrachtet doch einiges getan hat. Corona scheint wie eine Art Katalysator für gesellschaftliche Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit gewesen zu sein, waren doch viele in der Position, sich fragen zu müssen, was wirklich zählt, was das Leben lebenswert und gut macht. Diese Gedanken spiegeln sich auch im veränderten Konsumverhalten der Deutschen wieder. Der Zukunftsforscher Harry Glatterer beschreibt, dass drei Faktoren unser Konsumverhalten bestimmen:

  1. Unsere Werte

  2. Unsere Bedürfnisse, bzw. das von dem wir glauben, dass es uns glücklich macht

  3. Technologische Veränderungen, die unsere Art zu konsumieren, beeinflussen

Unser auf diesen Faktoren basierendes Konsumverhalten hat sich laut Glatterer zwar nicht substanziell verändert, allerdings hat die Pandemie dazu beigetragen, dass sich bestimmte, bereits in den vergangenen Jahren wahrgenommene Konsumtrends verstärkt haben. Hierbei stechen laut Glatterer vier Trends besonders hervor:

  1. Hygge - also ein möglichst gemütliches, kuscheliges Zuhause! Ich denke es ist selbsterklärend, warum unser Zuhause im vergangenen Jahr eine so große Rolle gespielt hat. Allerdings ist dieser Trend nichts Neues. Bereits zu Beginn der Nullerjahre schwappte dieser Gemütlichkeits-Trend aus den USA zu uns rüber, damals noch unter dem Schlagwort Cocooning, das später durch das Dänische Wort für Gemütlichkeitskultur abgelöst wurde. Laut Dirk Hohnsträter, Konsumkulturforscher der Uni Hildesheim, geht es hierbei vor allem um individuelle Stressregulierung in einer immer komplexer werdenden Welt. Man macht es sich schön, backt Brot, kocht, strickt und so weiter. Alles das gibt einem das Gefühl der Selbstwirksamkeit, der Fähigkeit, Dinge direkt beeinflussen zu können. In einer Pandemie, in der man besonders zu Anfang unglaublich hilflos und machtlos war, sind Entspannung und Selbstwirksamkeit natürlich essentiell.

  2. Online-Boom - weil digital einfach besser ist?! Auch das ist selbsterklärend und der Trend in Richtung Amazon und Co. ist nichts neues. Der Nachteil hierbei ist die Gefahr eines um sich greifenden Ladensterbens, das laut Kölner Institut für Handelsforschung durch die Pandemie stark beschleunigt wird. Allerdings ist durch die Zeit des Lockdowns und des Social Distancings auch das Bedürfnis gewachsen, wieder direkt mit anderen Menschen in den Austausch zu gehen. Hierin liegt laut Konsumkulturforscher Hohnsträter auch eine Chance: die Läden der Zukunft werden vor allem Treffpunkte sein, die Kunden mit Workshops, Unterhaltung und kleinen Cafés anziehen. Denn Menschen treffen, das wünschen wir uns doch inzwischen alle! Mein Gott, gibt es überhaupt etwas schöneres?!

  3. Gesundheit - weil die Gesundheit eben doch unser wertvollstes Gut ist! Klar, wenn das Virus tobt, können uns auch die tollsten Börsenkurse nicht gesund machen. Der Trend hin zu einer Gesund-und-fit-Kultur wurde in diesem Jahr extrem beschleunigt. Fahrräder verkauften sich wie geschnitten Brot, ebenso wie Heimtrainer, Sportbekleidung und so weiter und so fort. Und auch im Punkto Ernährung hat sich einiges getan im letzten Jahr: ein Viertel aller Deutschen hat laut eigenen Angaben versucht, sein Immunsystem mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminkapseln zu stärken. Ein Fünftel hat in diesem Jahr merklich mehr Obst und Gemüse gekauft, schreibt der Spiegel.

  4. Nachhaltigkeit - denn wir haben nur diese eine Erde! Wie und warum genau dieses Virus seinerzeit in Wuhan auf den Menschen übergegangen ist, vermag ich nicht zu erklären. Wenn man sich jedoch vor Augen hält, dass viele Forscher nicht sonderlich überrascht waren und nicht müde werden, zu erklären, dass noch viele sogenannte Zoonosen darauf warten, eine nächste und nächste und nächste Pandemie loszutreten, dann frage ich mich, wie sehr wir der Natur auf die Pelle rücken dürfen, ohne uns selbst dabei zu zerstören. Wieviel Raubbau an der Natur ist ok, um den Konsum immer weiter zu treiben? In Deutschland scheinen sich viele Menschen solche oder ähnliche Gedanken gemacht zu haben. Naturkostläden hatten im ersten Lockdown einen Zuwachs von bis zu 60 Prozent. Hofläden haben einen nie dagewesenen Boom erfahren. Laut einer repräsentativen Umfrage der Uni Gießen gaben 44 Prozent der Befragten an, beim Einkauf verstärkt auf Nachhaltigkeit und Bio zu achten, 52 Prozent kauften mehr regionale Produkte. Laut GfK-Umfrage ist der Anteil derer, denen soziale Verantwortung auch beim Einkauf wichtig ist, im vergangenen Jahr von 28 Prozent auf 34 Prozent gestiegen. Ich glaube, diese Pandemie hat uns alle ganz schön durchgeschüttelt. Zukunftsforscher Glatterer erklärt den Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit auch damit, dass Nachhaltigkeit in einer extrem instabilen Situation eine Stütze darstellt und eine Perspektive bietet.

Tja, als wir noch Kinder waren, hat die Super-Nanny uns auf die stille Treppe geschickt, um unser Handeln zu hinterfragen und zu überlegen, ob anders nicht besser und zielführender sein könnte. Im letzten Jahr hat uns Corona eben Hausarrest erteilt um zu überlegen, wo die Reise hingehen soll. Und ganz ehrlich, wenn aus diesem Hausarrest hängenbleibt, dass wir uns unserer Selbstwirksamkeit bewusst bleiben, technologische Entwicklungen nutzen, ohne dabei den Kontakt zu den Menschen zu verlieren, verstehen, dass unsere Gesundheit unser höchstes Gut ist, dicht gefolgt von unserem Zuhause, unserer Mutter Erde, dann war dieses sehr stille Jahr 2020 doch nicht nur für die Füße. Oder wie seht ihr das? Gut, und für die Investmentbanker müsste man eben doch mal die Super-Nanny reaktivieren…

Und jetzt wird nach vorne geschaut

Damit finde ich, reicht es aber auch mit dem Zurückschauen! Ab morgen geht der Blick stringent nach vorne, optimistisch, positiv und mit meiner individuellen Lesson Learned aus 2020 im Herzen. Wenn es irgendwann mal wieder so weit ist, dass alle nur noch den Zahlen und dem Konsum hinterherjagen, werde ich mich versuchen, daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist, um glücklich zu sein.

Bis dahin wird wohl noch einige Zeit in relativer Einsamkeit vergehen. Ich bin sehr gespannt, wie mein rein virtuelles Onboarding im neuen Job und im neuen Leben ablaufen wird. Ich werde sicher berichten. Aber wisst ihr, worauf ich noch viel, viel gespannter bin? -Darauf, wie es sich anfühlen wird, nach Corona die erste große Party zu feiern, mit viel Nähe, ohne Masken, mit Umarmungen zusammen die Nacht durchtanzen. Alles das habe ich früher glaube ich gar nicht wirklich zu schätzen gewusst, weil es das Normalste der Welt für mich war. Aber wenn es das nächste Mal so weit sein wird, bin ich mir sicher, dass ich vor Glück und Freude total überschnappen werde. Die wirklich großen Dinge sind häufig eben die kleinen!

Ich wünsche euch einen guten Start in ein gutes Jahr!

Eure Constance

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Kurzer Blick zurück und dann forsch voraus

Die Tür ins neue Jahr ist aufgetreten