Wirtschaftswachstum

Brauchen Investmentbanker eine Super-Nanny? Und war das ein Jahr zum vergessen, oder doch zum bewahren? Fragen zum Jahreswechsel...

Happy New Year

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gekommen. Wahrscheinlich war es bei euch auch etwas ruhiger als in den vergangenen Jahren. Ein Teil von mir fand das wirklich blöd, ein anderer Teil fragt sich noch immer, warum ich jahrelang um diese eine Nacht so einen Aufwand betrieben habe. Geht offensichtlich auch ohne, oder? Auf diese Frage werde ich sicher später nochmal zu sprechen kommen. Denn nachdem wir alle inzwischen mehr oder weniger feierlich die Tür zum neuen Jahr geöffnet haben und jetzt mehr oder weniger positiv in die Zukunft schauen, möchte ich zunächst noch einmal ganz vorsichtig zurückschauen.

Und Hauptsache die Börse hat Grund zum feiern

Ich bin gespannt wie die Geschichtsschreibung dieses 2020 eines Tages bewerten wird. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass es hervorstehen wird. Ich bin mir auch recht sicher, dass dieses Jahr eines der global gesehen schwierigsten der Nachkriegsgeschichte gewesen sein wird (also nur falls 2021 nicht noch katastrophaler wird!). Was uns weltweit geeint hat, waren exakt die gleichen Sorgen um unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Liebsten und um unsere jeweiligen Gesundheitssysteme. Wir alle waren wahrscheinlich etwas einsamer und haben unterschiedlich stark unter der Isolation, bedingt durch die Lockdowns, gelitten. Hinzu kamen die in diesem Jahr sehr greifbar gewordenen wirtschaftlichen Ängste. Ich habe an mir selbst zum einen meine ganz individuellen wirtschaftlichen Sorgen beobachtet. Zusätzlich dazu habe ich mich immer wieder dabei ertappt, mich zu fragen, wie es um die wirtschaftliche Gesamtsituation bestellt ist. Ganze Wirtschaftszweige wurden lahmgelegt, überall Umsatzeinbrüche, kein Toilettenpapier mehr, Mehl und Nudeln werden ebenfalls knapp und dann auch noch Kurzarbeit und Konjunkturpakete, dass es kracht und raucht! Jahrelang wurde von der absolut existenziellen Notwendigkeit der schwarzen Null gesprochen und plötzlich druckt der Staat das Geld als würde es kein Morgen mehr geben. Glaubt mir, ich habe mir mehr als einmal Gedanken darüber gemacht, was denn wäre, wenn das System einfach kollabieren würde… Und dann kam der 28. Dezember und ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Denn was macht die Börse in Anbetracht all dieser kleinen und großen Katastrophen? -Ganz klar: unser DAX klettert auf ein absolutes Allzeithoch. Macht ja auch Sinn! WTF? Ich als volkswirtschaftlicher Laie verstehe ehrlich gesagt die Welt nicht mehr! Schon Anfang April habe ich mich an dieser Stelle gefragt, wann der DAX denn endlich oben angekommen sei und was dann sein würde (hier der Link zum Blog). Die Fragezeichen in meinem Kopf wurden seitdem nur noch größer. So viele Menschen um mich herum versuchen zwar vorsichtig optimistisch zu sein, sind jedoch vor allem voller individueller Sorgen und Ängste und gleichzeitig feiern die Börsianer und Investmentbanker die Party des Jahrtausends! -Vielleicht auch ein bisschen, weil sie sich freuen, endlich mal nicht schuld an einer Wirtschaftskrise zu sein… Ich bin sicher kein verträumter Sozialromantiker, allerdings bin ich an dieser Stelle raus und will auch keine komischen Erklärungsversuche mehr lesen. Antoine de Saint-Exupéry hat es ganz gut auf den Punkt gebracht:

Eine auf dem Profit beruhende Industrie ist bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für den Menschen zu produzieren.
— Antoine de Saint-Exupéry

Was wirklich wichtig ist

Genau deshalb sollte Silvester keine Nacht wie jede andere sein. Wir brauchen diese besonderen Momente, in denen wir innehalten und uns bewusst fragen, wo wir herkommen, wo wir hinmöchten und wie wir uns fortbewegen. Es sollte nicht darum gehen, immer mehr Menschen zum Kaugummikonsum zu bewegen, sondern vielmehr darum, sich zu fragen, wie ein Kaugummi für die Menschen am besten sein kann. Oder anders gesagt, wir sollten langsam aber sicher an den Punkt kommen, den Menschen und nicht irgendwelche abstrakten Zahlen oder Indizes in das Zentrum unseres Denkens und Handelns stellen. Das bringt mich schließlich dahin, warum ich persönlich dieses katastrophale Jahr 2020 gesellschaftlich betrachtet nicht ganz verloren geben würde. Nachdem mein persönlicher Ärger über diesen Börsen-Wahnsinn verraucht war, habe ich den wertfreien Blick zurück auf dieses Jahr gewagt und festgestellt, dass sich gesellschaftlich betrachtet doch einiges getan hat. Corona scheint wie eine Art Katalysator für gesellschaftliche Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit gewesen zu sein, waren doch viele in der Position, sich fragen zu müssen, was wirklich zählt, was das Leben lebenswert und gut macht. Diese Gedanken spiegeln sich auch im veränderten Konsumverhalten der Deutschen wieder. Der Zukunftsforscher Harry Glatterer beschreibt, dass drei Faktoren unser Konsumverhalten bestimmen:

  1. Unsere Werte

  2. Unsere Bedürfnisse, bzw. das von dem wir glauben, dass es uns glücklich macht

  3. Technologische Veränderungen, die unsere Art zu konsumieren, beeinflussen

Unser auf diesen Faktoren basierendes Konsumverhalten hat sich laut Glatterer zwar nicht substanziell verändert, allerdings hat die Pandemie dazu beigetragen, dass sich bestimmte, bereits in den vergangenen Jahren wahrgenommene Konsumtrends verstärkt haben. Hierbei stechen laut Glatterer vier Trends besonders hervor:

  1. Hygge - also ein möglichst gemütliches, kuscheliges Zuhause! Ich denke es ist selbsterklärend, warum unser Zuhause im vergangenen Jahr eine so große Rolle gespielt hat. Allerdings ist dieser Trend nichts Neues. Bereits zu Beginn der Nullerjahre schwappte dieser Gemütlichkeits-Trend aus den USA zu uns rüber, damals noch unter dem Schlagwort Cocooning, das später durch das Dänische Wort für Gemütlichkeitskultur abgelöst wurde. Laut Dirk Hohnsträter, Konsumkulturforscher der Uni Hildesheim, geht es hierbei vor allem um individuelle Stressregulierung in einer immer komplexer werdenden Welt. Man macht es sich schön, backt Brot, kocht, strickt und so weiter. Alles das gibt einem das Gefühl der Selbstwirksamkeit, der Fähigkeit, Dinge direkt beeinflussen zu können. In einer Pandemie, in der man besonders zu Anfang unglaublich hilflos und machtlos war, sind Entspannung und Selbstwirksamkeit natürlich essentiell.

  2. Online-Boom - weil digital einfach besser ist?! Auch das ist selbsterklärend und der Trend in Richtung Amazon und Co. ist nichts neues. Der Nachteil hierbei ist die Gefahr eines um sich greifenden Ladensterbens, das laut Kölner Institut für Handelsforschung durch die Pandemie stark beschleunigt wird. Allerdings ist durch die Zeit des Lockdowns und des Social Distancings auch das Bedürfnis gewachsen, wieder direkt mit anderen Menschen in den Austausch zu gehen. Hierin liegt laut Konsumkulturforscher Hohnsträter auch eine Chance: die Läden der Zukunft werden vor allem Treffpunkte sein, die Kunden mit Workshops, Unterhaltung und kleinen Cafés anziehen. Denn Menschen treffen, das wünschen wir uns doch inzwischen alle! Mein Gott, gibt es überhaupt etwas schöneres?!

  3. Gesundheit - weil die Gesundheit eben doch unser wertvollstes Gut ist! Klar, wenn das Virus tobt, können uns auch die tollsten Börsenkurse nicht gesund machen. Der Trend hin zu einer Gesund-und-fit-Kultur wurde in diesem Jahr extrem beschleunigt. Fahrräder verkauften sich wie geschnitten Brot, ebenso wie Heimtrainer, Sportbekleidung und so weiter und so fort. Und auch im Punkto Ernährung hat sich einiges getan im letzten Jahr: ein Viertel aller Deutschen hat laut eigenen Angaben versucht, sein Immunsystem mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminkapseln zu stärken. Ein Fünftel hat in diesem Jahr merklich mehr Obst und Gemüse gekauft, schreibt der Spiegel.

  4. Nachhaltigkeit - denn wir haben nur diese eine Erde! Wie und warum genau dieses Virus seinerzeit in Wuhan auf den Menschen übergegangen ist, vermag ich nicht zu erklären. Wenn man sich jedoch vor Augen hält, dass viele Forscher nicht sonderlich überrascht waren und nicht müde werden, zu erklären, dass noch viele sogenannte Zoonosen darauf warten, eine nächste und nächste und nächste Pandemie loszutreten, dann frage ich mich, wie sehr wir der Natur auf die Pelle rücken dürfen, ohne uns selbst dabei zu zerstören. Wieviel Raubbau an der Natur ist ok, um den Konsum immer weiter zu treiben? In Deutschland scheinen sich viele Menschen solche oder ähnliche Gedanken gemacht zu haben. Naturkostläden hatten im ersten Lockdown einen Zuwachs von bis zu 60 Prozent. Hofläden haben einen nie dagewesenen Boom erfahren. Laut einer repräsentativen Umfrage der Uni Gießen gaben 44 Prozent der Befragten an, beim Einkauf verstärkt auf Nachhaltigkeit und Bio zu achten, 52 Prozent kauften mehr regionale Produkte. Laut GfK-Umfrage ist der Anteil derer, denen soziale Verantwortung auch beim Einkauf wichtig ist, im vergangenen Jahr von 28 Prozent auf 34 Prozent gestiegen. Ich glaube, diese Pandemie hat uns alle ganz schön durchgeschüttelt. Zukunftsforscher Glatterer erklärt den Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit auch damit, dass Nachhaltigkeit in einer extrem instabilen Situation eine Stütze darstellt und eine Perspektive bietet.

Tja, als wir noch Kinder waren, hat die Super-Nanny uns auf die stille Treppe geschickt, um unser Handeln zu hinterfragen und zu überlegen, ob anders nicht besser und zielführender sein könnte. Im letzten Jahr hat uns Corona eben Hausarrest erteilt um zu überlegen, wo die Reise hingehen soll. Und ganz ehrlich, wenn aus diesem Hausarrest hängenbleibt, dass wir uns unserer Selbstwirksamkeit bewusst bleiben, technologische Entwicklungen nutzen, ohne dabei den Kontakt zu den Menschen zu verlieren, verstehen, dass unsere Gesundheit unser höchstes Gut ist, dicht gefolgt von unserem Zuhause, unserer Mutter Erde, dann war dieses sehr stille Jahr 2020 doch nicht nur für die Füße. Oder wie seht ihr das? Gut, und für die Investmentbanker müsste man eben doch mal die Super-Nanny reaktivieren…

Und jetzt wird nach vorne geschaut

Damit finde ich, reicht es aber auch mit dem Zurückschauen! Ab morgen geht der Blick stringent nach vorne, optimistisch, positiv und mit meiner individuellen Lesson Learned aus 2020 im Herzen. Wenn es irgendwann mal wieder so weit ist, dass alle nur noch den Zahlen und dem Konsum hinterherjagen, werde ich mich versuchen, daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist, um glücklich zu sein.

Bis dahin wird wohl noch einige Zeit in relativer Einsamkeit vergehen. Ich bin sehr gespannt, wie mein rein virtuelles Onboarding im neuen Job und im neuen Leben ablaufen wird. Ich werde sicher berichten. Aber wisst ihr, worauf ich noch viel, viel gespannter bin? -Darauf, wie es sich anfühlen wird, nach Corona die erste große Party zu feiern, mit viel Nähe, ohne Masken, mit Umarmungen zusammen die Nacht durchtanzen. Alles das habe ich früher glaube ich gar nicht wirklich zu schätzen gewusst, weil es das Normalste der Welt für mich war. Aber wenn es das nächste Mal so weit sein wird, bin ich mir sicher, dass ich vor Glück und Freude total überschnappen werde. Die wirklich großen Dinge sind häufig eben die kleinen!

Ich wünsche euch einen guten Start in ein gutes Jahr!

Eure Constance

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Kurzer Blick zurück und dann forsch voraus

Die Tür ins neue Jahr ist aufgetreten

Und was ist wenn der DAX dann oben angekommen ist?

Freies Denken in der Krise

Ich weiß nicht, wie ihr eure Tage so hinter euch bringt. Ich für meinen Teil merke, dass ich sehr viel Zeit zum Nachdenken habe und mir gleichzeitig auch ein wenig der Austausch mit anderen fehlt. Ich gehe momentan recht häufig in eine Art inneren Dialog. Wahrscheinlich auch durch den medialen Einfluss kommt meine Gedankenwelt hierbei nicht um den Stellenwert unserer Wirtschaft für die Gesellschaft drumherum. Darüber wiederum bin ich irgendwie bei Börsen, Börsenwerten und Wirtschaftssystemen angelangt.

Ich habe keinen betriebs- oder volkswirtschaftlichen Hintergrund. Ich habe mein Vermögen in die Aktie Mensch investiert. Hier habe ich gewisse Kompetenzen und deshalb sollte ich eigentlich auch genau darüber schreiben. Aber ich bin heute mal mutig und begeben mich in einer Art Selbstversuch auf das sehr dünne Eis des gefährlichen Halbwissens. In meinem Kopf tönt jetzt schon die Stimme meines alten Philosophielehrers: “Wenn man keine Ahnung hat, besser mal die Klappe halten!”. Es tut mir leid, aber ich tue das hier jetzt trotzdem, wobei ich versuchen werde, diese Granate ein wenig dadurch zu entschärfen, indem ich nicht vorhabe, Aussagen zu treffen, sondern Fragen zu stellen. Vielleicht hat meine Leserschaft ja eine Antwort, oder vielleicht habt ihr einfach Lust, Euch gemeinsam mit mir den Kopf zu zerbrechen.

Börse für Dummies

Hier also zu meiner Sonntagsfrage: Warum müssen die Leitindizes immer steigen? Wann sind sie denn oben angekommen? Und jetzt vielleicht zur wichtigsten meiner Fragen: Was ist dann? Was ist das Ziel des ganzen Zaubers?

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Das Planspiel der Weltwirtschaft.

Die Regeln sind weitestgehend bekannt, aber was um alles in der Welt ist das Ziel?

Diese Frage kam in mir auf, als ich vor einigen Tagen Nachrichten geschaut habe. Die üblichen eher weniger positiven Corona-Szenarien. Aber plötzlich, quasi wie ein heller Sonnenstrahl nach einem düsteren Unwetter, ertönte die Meldung, dass der DAX sich erholt habe. Ja dann ist ja alles gut, oder? Wenn der DAX jetzt wieder steigt, ist die Welt ja in Ordnung. Meine eigene Reaktion auf diese Meldung, dieser kurze Moment der Erleichterung, hat mich so erstaunt, dass mich die Frage, was denn sein wird wenn der DAX oben angekommen ist, nicht mehr los lässt. Sind wir dann im Paradies? Im Land wo Milch und Honig fließen?

Wachstum um des Wachstums Willen

Natürlich habe ich relativ schnell verstanden, dass die Weltwirtschaft doch im Prinzip nur um des Wachstums Willen wächst. Immer schneller, höher, weiter. Der Mediziner würde dieses Wachstum, das das Wachstum selbst zum einzigen Ziel hat, als Krebs bezeichnen. Und wenn wir uns die Auswirkungen dieses radikalen Kapitalismus einmal anschauen, lässt sich feststellen, dass das, ähnlich eines stetig weiter wachsenden bösartigen Tumors, unsere eigene Lebensgrundlage zerstört. Das Streben nach immer höheren Gewinnen führt im Großen dazu, dass wir das Ökosystem zerstören, von dem unser Überleben abhängt. Im Kleinen führt es dazu, dass gegenwärtig in Deutschland bestimmte Medikamente knapp werden und unsere Ärzte und Pfleger nicht ausreichend Schutzkleidung zur Verfügung haben. Es war ja billiger, das alles nur in China produzieren zu lassen. Ja, billiger war es. Es hat Gewinne maximiert und für Wachstum gesorgt. Aber gerade stellen wir fest, dass das trotzdem nicht klug war. Ähnlich wie Krebs hat diese Form der Gewinnmaximierung das Potenzial Menschen zu töten. Ich bin weiß Gott kein Globalisierungsgegner, ich glaube sogar, dass die Weltwirtschaft inzwischen zu einer Art lebenden Organismus zusammengewachsen ist und sich einzelne Teile da nicht mehr heraustrennen lassen. Aber vielleicht nutzen all die weisen Denker und Lenker unserer Weltwirtschaft diese Krise, um ganzheitlichere Entscheidungen zu treffen, die nicht mehr einzig und allein Wachstumsraten zum Ziel haben. Eine neue Art der Globalisierung wäre nach dieser weltweiten Katastrophe durchaus mal angebracht!

Die Krebsgeschwüre in Unternehmen

Was im Großen für die Welt gilt, lässt sich auch gut auf einzelne Organisationen und Unternehmen projizieren und so nähere ich mich dann doch wieder meinem eigentlichen Thema an: dem Menschen. Was macht das mit Menschen, wenn es stetig und permanent und ohne Rücksicht auf Verlust immer nur darum geht, Zahlen immer noch weiter zu optimieren? Noch mehr Einnahmen bei noch weniger Ausgaben! Jahr für Jahr das gleiche Hamsterrad. Wer bekommt hier Zielvereinbarungen? - Die womöglich noch an die jährliche Bonuszahlung gekoppelt sind? Wie fühlt man sich so beim jährlichen Mitarbeitergespräch, in dem man an diesen Zahlen gemessen wird? Irgendwann ist die Zitrone ausgepresst, da kommt dann nichts mehr, egal wie hoch der Druck ist! Auf diese Art und Weise zerstören auch Unternehmen ihre Lebensgrundlage, nämlich die Menschen die für sie arbeiten. Ich wiederhole mich nur ungern! Nein, an dieser Stelle wiederhole ich mich eigentlich sogar sehr gerne, weil man es nicht oft genug sagen kann: der Mensch ist und bleibt der Schlüssel zum Erfolg und es gibt so vielfältige Möglichkeiten in den Menschen zu investieren, ihm Grundlagen zu schaffen, um sein ganzes Potenzial an Kreativität, Leistungsbereitschaft und Loyalität abzurufen. Ja, das kostet und wird vielleicht kurzfristig Gewinne schmälern. Wenn wir in Deutschland zukünftig einen Teil der medizinischen Schutzausrüstung wieder selbst produzieren, wird das auch etwas teurer, aber es wird uns besser auf kommende Krisen vorbereiten. Kreative, freie, mutige und selbstbewusste Mitarbeiter sind die beste Krisenvorbereitung für Unternehmen und Organisationen jedweder Art. Ich bin mir sicher, dass all jene Unternehmen, deren Bild von braven angepassten Arbeitsrobotern geprägt ist, die stumpfsinnig Zahlen jonglieren, bis der Chef zufrieden ist, langfristig verschwinden werden. Das sind Dinosaurier aus längst vergangenen Tagen, die einfach nicht mehr wendig genug sind, um mit der neuen Geschwindigkeit der Welt Schritt halten zu können.

Puh, und hier müsste jetzt eigentlich ein neuer Beitrag beginnen, der sich mit Organigrammen und Organisationsstrukturen auseinandersetzt, die den Menschen ganzheitlich fördern. Ich glaube das mache ich demnächst mal. Für heute aber genug der Worte. Wenn ihr Lust habt, teilt Eure Gedanken. Ich bin ganz neugierig, weil ich meine Gedanken diesbezüglich bei weitem noch nicht zu Ende gedacht habe.

Eure Constance